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Spielen und Sein - wer es mag, kann mit Dominnaz neue Lüste entdecken

Entscheidend ist, das Bild, das "er" während des Rollenspiels von dir hat
Dies ist der dritte Teil zu dem Thema, das ich heute vor euch ausgebreitet habe. Das Internet ist voll von Artikel über weibliche Dominanz. Allerdings fällt sie nicht vom Himmel und ein paar Fragen bleiben immer noch offen. Ich schleiße das Thema heute ab. Meine Antwort, ob es sich lohnt, steht ganz am Ende.

Reden wir zuerst über die Alltagsdominanz

Die Alltagsdominanz zeigt sich bei den meisten Frauen in Beziehungen oder Ehen bei den Finanzen, im sozialen Leben sowie in den Freiräumen, die sie sich nimmt oder ihrem Partner gewährt. Auch die Frage, wie freizügig sie Sex gewährt oder Bedingungen dafür stellt, spielt nach wie vor eine Rolle.

Die fremde, ungewöhnliche Rolle: Spiele mit der Dominanz

Das alles hat zwar viel mit den Rollen zu tun, die Frauen annehmen oder ablehnen. Es hat jedoch keinen Einfluss auf Rollenspiele, bei denen Frau und Mann ganz bewusst „fremde“ erotische Rollen annehmen.

Sowohl professionelle Schauspieler wie auch erotische Rollenspieler haben selbst gewisse „Persönlichkeitsmerkmale“ die nicht deckungsgleich mit den Rollen sind, die sie spielen. Manche Schauspieler, auch sehr bekannt, haben eine immense Furcht davor, nackt aufzutreten. Bei einer Frau, die als „hart“, „streng“ oder unnachgiebig auftritt und dabei das benutzt, was anderwärts „körperliche Züchtigung“ heißt, treten ähnliche Hemmungen auf.

Hemmungen ablegen und bewusst spielen

Das heißt: Das Spiel mit den Schlägen von der Hand bis hin zum Rohrstock erfordert, die erlernten Hemmungen abzulegen. An ihre Stelle tritt das Spiel in der gewählten Rolle. Dabei entstehen ohne Zweifel neue, ungewohnte Gefühle, die oftmals von einem Pol zum anderen wandern. Es ist bei dieser Art von Rollenspiel daher üblich, zunächst mit „gemischten Gefühlen“ zu beginnen.

Dominantes Verhalten zählt viel, Gefühle wenig

Aggressive Gefühle, wie etwas Zorn, Vergeltung, oder Hass müssen in den Hintergrund verlegt werden. Denn während des Rollenspiels zählen nicht die eigenen Gefühle, sondern lediglich dominante Verhaltensweisen, also eine entsprechende Gestik, Mimik oder Sprache. Die Schläge selbst werden weder schonend verabreicht, sondern mit der gebotenen, glaubwürdigen Härte. Dabei mag jede Frau, jeder Mann und jedes Paar eigene Regeln haben – die Hauptsache ist, dass es den Vereinbarungen entspricht.

Lernen, zu dominieren - deine Selbsteinschätzung zählt

Es gibt – außerhalb und innerhalb des Internets - zahllose Anleitungen für dominante Spielerinnen. Die meisten raten dazu, die eigene Psyche ebenso gut zu kennen wie die eigene Körperkraft. Wichtiger, als Emotionen zu haben, sei es, Emotionen glaubhaft zu spielen. Anfängerinnen, so heißt es, sollten erst einmal mit dem „Einfachen“ beginnen, nämlich dort, wo die schlagende Hand geräuschvoll auf das Gesäß trifft und die Wirkung sofort zu sehen, und zu hören ist. Das klingt mindestens so, als ob es Charme hätte. In manchen Ländern gibt es sogar Kurse für „gewöhnliche Ehefrauen“, wie sie mit den Gerätschaften der SM-Szenerie umgehen können.

Lohnt sich die dominante erotische Rolle?

In Ehen und festen Beziehungen lohnt sich in jedem Fall, Rollenspiele mit der erotischen Dominanz zu erproben, wenn du selbst eine Neigung dazu verspürst und dein Partner Interesse daran hat oder wenigstens neugierig darauf ist. Das kann zu einer tieferen Beziehung führen, denn das, was ihr dabei erlebt, bleibt normalerweise euer Geheimnis.

Dreiteiliger Artikel:

Erster Teil: Schlagen aus erotischem Verlangen
Zweiter Teil: Zweiter Teil: Lust, Scham und die dominante Rolle.
Dritter Teil: Dieser Artikel.

Bild: Domina mit gebogenem Rohstock - eine Fotogafierpose künstlerisch nachgeahmt nn

Zeitlose Sexbedürfnisse und ein bisschen Luxus für die Psyche

Keine Beziehung mit irgendjemandem ...
„Über Sex spricht man nicht“ – und „frau“ schon gar nicht. Und weil niemand jemals über den Sex spricht, ist er eben, wie er ist. Wobei mir etwas einfällt: Ich habe schon erlebt, dass Frauen eine gewisse Qualität von „Heirats- oder Vatermaterial“ suchen. Neulich wollten Demoskopen sogar wissen, dass bestimmte Parteizugehörigkeiten eine Beziehung verpatzen können. Ganz zu schweigen von dem „Musikgeschmack“, der offenbar unglaublich wichtig für den Fortbestand der Menschheit ist.

Also: Urlaubswünsche, Familienplanung, Zugehörigkeit zu einer Partei? Was bist mit der Lust? Springen Funken über, wenn man nicht einmal von der Lust spricht, geschweige denn vom Sex?

Vor einigen Jahren schrieb jemand (gekürzt):

Diese Leerstelle (bei den sexuellen Wünschen bedeutet), dass es schon irgendwie passen wird; dass sexuelle Kompatibilität automatisch gegeben ist, wenn zwei Menschen einander anziehend finden… .

Noch keine Ehe - aber ein bisschen Sex-Luxus

Nur ist es eben so: Im 21. Jahrhundert gibt es doch tatsächlich Menschen, die älter als 25 Jahre sind und sich noch gar keine Ehe oder Familie vorstellen können. Aber sie haben Lüste, Bedürfnisse und Sehnsüchte. Möglicherweise haben sie gar Neigungen, bei denen andere die Nase rümpfen. Und damit das gleich abgeklärt ist: Nein, das gilt nicht nur für Männer. Frauen sind zwar wählerischer, aber vielen reicht eben doch ein Wochenende und vielleicht noch eines, indem die Luft stundenlang von Liebesdüften geschwängert wird. Manche dieser Frauen sind froh, wenn sie dem Alltag mit den Männern ausweichen können.

Manchmal habe ich schon gehört: „Aber dann haben diese Frauen doch keinen Alltag mit ihren Freunden.“ Doch dann höre ich auch das Gegenteil: „Wozu brauchst du einen Alltag mit ihm? Hast du sonst nichts zu tun?“

Und ich weiß, dass jetzt manche verheiratete Frau an ihren eigenen Alltag denkt.

Das Leben, liebe Leserinnen und Leser, besteht nicht nur aus Arbeit und Sex. Na klar – aber wenn du viel arbeitest und dabei zufrieden bist, dann kann Sex eine lustvolle Abwechslung sein, oder? Ein paar Küsse, zwei oder drei Orgasmen – ein bisschen Luxus für deinen Körper und deine Psyche? Was sollte daran falsch sein?

Zitat (stark gekürzt) aus "Zeit Kultur" (2021)

Ethik, Moral und Sexualität für dich persönlich

Wenn die Lust nach und nach zunimmt ...
Ethik ist dein Verhalten gegenüber anderen und das Verhalten anderer dir gegenüber. Meistens wird es komplizierter erklärt, aber das ist nicht wirklich nötig.

Unser Verhalten ist das, was von unserem Wesen, unserem Denken und unserem Fühlen sichtbar wird. Manche Menschen sagen deshalb, dass sich Ethik mit dem menschlichen „Handeln“ beschäftigt, denn im Handeln zeigt sich unser Verhalten am deutlichsten.

Man kann es noch einfacher sagen: Ethik prüft, wie wir miteinander umgehen.

Ethik beschreibt vor allem, wie sich Menschen verhalten

Ganz wichtig ist, dass eine Form von Ethik gibt, die nur beschreibt, uns also nur sagt, wie wir uns verhalten und nicht sagt, ob das Verhalten gut oder schlecht ist. Sie heißt beschreibende Ethik (mit einem Fremdwort auch deskriptive Ethik). In diesem Teil der Ethik werden also keine „moralischen Urteile“ gefällt.

Wenn Ethik versucht, verbindliche Regeln zu finden

Eine andere Art der Ethik, die jeder aus dem Alltag kennt, bewertet unser Verhalten. Weil sie versucht, Vorschriften oder Normen festzuschreiben, heißt sie auch „normative Ethik“.

Diese Ethik nennen wir auch „Moral“. Sie stellt die Frage an uns, was „gut“ oder „böse“ ist oder auch, was „richtig“ oder „falsch“ ist. Das heißt auch, dass sie uns lehren will, wie wir am besten mit uns selbst und unseren Mitmenschen umgehen können.

Die Sexualmoral und ethische Grundsätze

Ein kleiner Teil dieser Moralvorstellungen ist als „Sexualmoral“ bekannt. Einfach ausgedrückt und ohne Schnörkel ist es ein Versuch, Normen für den Geschlechtsverkehr festzulegen, die über die geltenden „geschriebenen“ Gesetze hinausgehen. Es sind also „Gebote“ oder „Verbote“, die uns auf „den richtigen“ Weg führen sollen. Doch an dieser Stelle sollten wir mal aufatmen und fragen: Woher wissen diese Menschen eigentlich, was der „richtige“ Weg ist?

Die heutige Sexualmoral wird völlig neu geschrieben

Die Ethik oder Moral hat sich im Laufe des 19. Und 20. Jahrhunderts stark verändert. Soweit sich die Wissenschaft überhaupt damit beschäftigt, gilt heute dieser Satz (vereinfachte Sprache):

Die Sexualmoral in jeder Form wird im Grunde von den Beteiligten an sexuellen Handlungen festgelegt. Man spricht daher auch von „Verhandlungsmoral“ oder „Vereinbarungsmoral“ (Konsensmoral).

Zwischen den Grundlagen der Natur, der menschlichen Evolution, der Beobachtungen der Philosophie und den Bewertungen moralischer Institutionen gibt es gewaltige Unterschiede.

Deine Eigenverantwortung

Wenn du ethischen Gesetzen folgen willst und die Absicht hast, damit glücklich zu werden, dann musst du sie für dich selber schreiben und mit anderen Menschen absprechen. Diese Ideen stammen aus dem 21. Jahrhundert, sind also höchst aktuell.

Diese Artikel wurde bewusst in einfacher Sprache verfasst. Er kann für Unterrichts- und Ausbildungszwecke genutzt werden.
Teilweise beziehen wir uns auf zwei Quellen:

Uni Tübingen
Socialnet

Bild: Liebesverlag Archiv