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Schneckenküsse, Zungenbäder und Zungenmassagen

Schneckenküsse, Zungenbäder und Zungenmassagen? Unsere Autoren mussten tief eintauchen in die erotische Literatur, um eine Schilderung des Zungenbades zu finden. Schon die Frage, worum es dabei eigentlich geht, führt uns in die Grauzone des Ungewissen.

Statt der Hand die Zunge – ist das Zungenbad eine Art Massage?

Auf dem Weg dahin fanden wir eine Art von Massage, die nicht mit den Händen, sondern ausschließlich mit der Zunge ausgeführt wird. Aus diesem Grund sagt man auch „Zungenmassage“, denn die Zunge kann dabei tastend, und leckend den ganzen Körper massieren – sanft oder auch fordernd. Die sanfte Methode kommt dem nahe, was wir auch sonst unter einer „Waschung“ verstehen: die gründliche, sanfte und sorgfältige Befreiung vom Schmutz des Alltags und dem Schweiß des Tages. Soweit die eine Seite, die oft mit Ekel, Selbstüberwindung oder Unterwerfung in Verbindung gebracht wird.

Zungenmassagen - ein sanfter Fetischismus mit Genuss?

Die andere Seite ist eine Art „sanfter Fetischismus“. Dabei wird die Zunge nicht wirklich zum Reinigen benutzt, sondern dient eher zum Liebkosen der Körperteile, die der „Bader“ für besonders attraktiv hält. Für ihn ist es extrem anregend, einzelne Körperteile oder Regionen mit sinnlichen Küssen und einer aktiven Zunge zu beglücken.

Ist die Kussfährte eine Einladung zum Cunnilingus?

Schließlich ist das Zungenbad eine Art Einstieg vom bloßen Liebkosen der Haut, beispielsweise an den Oberschenkelmund am Bauchnabel zum eigentlichen Zentrum sexueller Lüste. Es ist weitgehend unbekannt, wie viele Frauen bereits Cunnilingus erfahren haben – sicher ist hingegen, dass Männer oft nicht leicht dafür zu begeistern sind. Über den Umweg einer Kussfährte gelingt es dann doch, den Mann umzustimmen.

Ethik: Zungenbäder – ekelhaft, äußerst ekelhaft?

Die meisten Menschen werden sich trotz dieser Klärung nun kopfschüttelnd umdrehen – eine Reinigung mit der Zunge, und dazu am ganzen Körper? In ihren Augen ist dies alles mindestens befremdlich, wenn nicht gar schmutzig, ekelhaft oder gar pervers. Die größte Herausforderung ist allerdings, sich selbst sklavisch zu erniedrigen. Denn die „Spielregeln“ verlangen zumeist, dass sich der Mann beim Zungenbad führen lässt wie ein Badeschwamm.

Spätestens in diesem Moment steht der Elefant im Raum. Obwohl niemand nach ihm gefragt hat, wirft er die Frage auf: Warum gibt sich ein Mann überhaupt für „so etwas“ her?

Schweißbedeckte Körper oder duftende Füße?

Versuchen wir einmal, die Motive der Männer zu entwirren. Die meisten stellen sich vor, die „Herren im Ring“ zu sein, wenn es um Sex geht – und „Sex“ ist für Männer entweder Fellatio, oder „PiV“ oder eine Kombination von beidem. Sich den Wünschen einer Dame zu beugen, bedeutet für viele den Verlust der Macht. Auf der andererseits gibt es zahllose devote Männer, die vor allem die Unterwerfung durch eine Frau genießen. Und letztlich gibt es einige, die ein heimliches Verlangen nach der völligen Erniedrigung haben. Diese Männer suchen offensichtlich nach Situationen, die für die meisten anderen Menschen ekelhaft sind.

Hinweise auf die Fortsetzungen dieses Artikels

An dieser Stelle standen für das Sehpferd-Team drei Fragen im Raum. Die erste betraf die Motive der Frauen, die sich von Männern belecken lassen. Die zweite, noch wesentlich heiklere Frage war, ob sich die Rollen umkehren lassen - also, ob Frauen ähnliche Zungenbäder und Zungenmassagen an Männern vollziehen würden. Und letztlich auch, ob das gegenseitige Belecken wirklich so „abwegig“ ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Würdest du gerne etwas darüber lesen?

„Bisexuell“ – der erfundene Begriff

Bi? Lesbsich? Oder nur lustvoll?
Mit „Bi“ kannst du sensationelle Schlagzeilen erzeugen, Neugierde wecken oder abenteuerliche Behauptungen aufstellen. Für die Sensationspresse ist das besonders interessant, wenn du weiblich bist, im Rampenlicht stehst und „durchsickern“ lässt, dass du Frauen als Sexpartnerinnen bevorzugst.

Die Aufteilung der Sexualität in Schuhkartons

Gehen wir die Sache mal von Grund auf an: Menschen hatten nicht immer eine „sexuelle Orientierung“, die von Wissenschaftlern mit spitzer Feder beschrieben wurde. Eigentlich ging es Mitte des 19. Jahrhunderts darum, den Begriff „Heterosexuell“ einzuführen. Was bis dahin als „mannmänliche Beziehungen galt, wurde im gleichen Atemzug als „Homosexuell“ bezeichnet – womit eigentlich alles gesagt war – man hatte die entsprechenden Schuhkartons gefunden, in denen man beide getrennt einsammeln konnte.

Es muss doch auch "Bi" geben, oder?

Es gab schon damals zwei Kategorien, die nicht passten: Solche, die wenig Aufhebens darum machten, mal mit dem einen, mal mit dem anderen Geschlecht sexuelle Kontakte zu pflegen. Und jene, die an sich selbst zweifelten, ob sie nun mit Frauen, Männern oder beiden wechselweise sexuelle Kontakte pflegen sollten.

Letztere wurden später als „Bisexuelle“ eingestuft. Die Psychologen und Psychiater richteten sogleich einen neuen „Schuhkarton“ ein und waren zufrieden, nun endlich die letzten „Ausrichtungen“ katalogisiert zu haben.

Als die „sexuellen Ausrichtungen“ inflationär zunahmen, kam „heteroflexibel“ und „bi-neugierig“ dazu, und viele andere Begriffe, die noch schnell „entdeckt“ wurden, um den eigenen Ruhm zu verewigen.

Warum "Bisexualität" eine Erfindung ist

Indessen – es gibt nicht eine einzige Definition, die „Bisexualität“ exakt beschreibt. Im Gegenteil – Stand der Wissenschaft ist dies:

Die These der konstitutionellen Bisexualität geht davon aus, dass dies der normale Entwicklungsprozess der menschlichen Sexualität und Geschlechtsentwicklung sei, wobei jede Anlage vorhanden sei, aber in der Regel jedoch lediglich eine der beiden sich zum äußerlich sichtbaren Geschlechtsmerkmal weiterentwickelt, während die andere dagegen rudimentär vorhanden bleibt.

(Stangl, 2025).

Einfacher ausgedrückt, bedeutete dies: Wir werden mit beiden Veranlagungen geboren, entwickeln diese aber unterschiedlich stark, auch wenn beide in uns verwurzelt sind. Das ist sehr simpel - jeder kann sich diesen Satz merken.

„Bisexuell“ zu sein wird damit zu einer reinen Auffassungsfrage. Nach und nach wurde sie Teil einer Ideologie, die sich so verfestigt hat, dass sie weiterhin „unter Wissenschaftlern“ diskutiert wird.

Der Austausch sinnlicher Berührungen hat nicht mit "Orientierungen" zu tun

Häufig wird vergessen, dass Zärtlichkeiten, sinnliche Berührungen oder der pure Genuss sexueller Empfinden gar nichts mit einer „Orientierung“ zu tun hat. Viele Menschen haben darüber berichtet, insbesondere Frauen. Sobald die sinnliche Sehnsucht vorhanden ist, eine Person gefunden wurde, die ähnlich denkt und sich die Gelegenheit ergibt, finden die Lüste zueinander. Das gilt in ähnlicher Weise auch für Seitensprünge, Triolen und SM-Eskapaden.

Was bleibt?

Nichts, worüber wir reden müssten - aber wir sollten wissen, was uns bewegt.

Die Autorin Julia Shaw rät uns, den „Blinden Fleck“ in der Wahrnehmung unserer Sexualität zu erkennen. Sie sagt, er Beinträchtige die Sichtweise auf uns selbst und auf andere. Und dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen.

Zitat: Stangl
Bücherhinweise:
Shaw, Julia; "Bi" München 2022.
Blank, Hanne, "Straight", Boston 2012
Bild:
Liebesverlag-Archiv

Das Einhorn in der Welt der lustvollen Paare

Einhorn ohne Horn, Bi-Neugierig
Viele Ehepartner träumen heimlich davon, dass sich eine dritte Person dazugesellt, um sich sexuelle Träume zu erfüllen. Bis beide den gleichen Traum haben, darüber reden und letztlich verwirklichen, fließt viel Wasser von der Quelle bis zur Mündung.

Heute schildere ich euch einen Sonderfall - die Beziehung zu einem weiblichen Einhorn. Doch zuvor will ich kurz über Dreier reden.

Wen suchen Paare wirklich, wenn sie eine "sinnliche junge Frau" suchen?

Die Paare suchen ganz bewusst eine junge, sinnliche und zuverlässige Single-Frau, die offen und bereit für sexuelle Experimente zu dritt ist. Meist wird Bi-Neugierde vorausgesetzt, in einigen Fällen wird auch die Tendenz zu Soft-SM erwartet. Doch wovon träumen sie wirklich?

Meistens geht es darum, den gemeinsamen und individuelle sexuellen Horizont zu erweitern. Bei Dreiern ist es möglich, dies in gegenseitigem Einverständnis zu tun. Das geht aber nur, wenn du und dein Partner (deine Partnerin) darüber ausführlich gesprochen haben, bevor die dritte Person dazukommt. Die beiden kritischen Punkte sind Bi-Neugierde und Eifersucht.

Es gibt viele Dreier - was macht den Dreier mit einem Einhorn so besonders?

Vor einigen Jahren war noch klar, dass es zwei Arten von „Dreier“ gab: MMF und FFM. FFM galt als „Männerfavorit“, weil der Mann die Auswahl zwischen zwei Frauen hatte. Entsprechend hatte die Frau die Auswahl zwischen zwei Männern, wenn ein MMF-Dreier vereinbart wurde. Bei solchen Aussagen handelte es sich überwiegend um Wunschvorstellungen, weil ganz gewöhnliche heterosexuelle Menschen als Basis genommen wurde.

Tatsächlich gab es schon in den 1970er und 1980er-Jahren den Wunsch nach Dreiern, bei denen wesentlich mehr passieren sollte. Die Paare, die damals annoncierten, ließen in der Regel durchblicken, dass es bei den Paaren den Wunsch nach Bi-Erfahrungen gab. Verdeckt las sich das so:

„Attraktives, gefühlvolles Ehepaar sucht Freundin, die für sehr viel Liebe empfänglich ist.“
Etwas offener dann so:

„Hübsches Ehepaar sucht nette, schlanke Bi-Freundin für Dauerfreundschaft und zärtliche Spiele.“

Oder bewusst offensiv:

„Schlankes, gepflegtes und hemmungsloses Ehepaar sucht scharfe Gespielin für ausdauernde Sexspielspiele.“

Meist suchten die Paare vergeblich

Kaum jemand weiß, ob diese Kontakte jemals zustande gekommen sind. Zu der Zeit, als die Suche der Paare nach lustvollen, schlanken jungen Frauen begann, gab es den Begriff „Einhorn“ noch nicht. Beobachter der Szene behaupteten, dass es damals so gut wie keine jungen Frauen gab, die auf solche Wünsche antworteten. Unter den „Kontaktanzeigen“, wie man so etwas nannte, suchten 21 Prozent nach einer solchen Single-Frau, aber unter einem Prozent Frauen, die Paare suchten. Heute gibt es einen Begriff dafür: Einhorn-Jagd.

Dabei geht es um Zeitungsanzeigen, inzwischen aber auch um Dating-Apps, in, denen Paare nach bi-neugierigen Frauen suchen. Versprochen wird, dass sie in einer geschützten Atmosphäre alle ihre Bi-Wünsche ausleben könnten.

Das Einhorn - sozial isoliert und nur benutzt?

Ob diese realistisch ist? Möglich ist immerhin, dass es tatsächlich zu einer „Dauerfreundschaft kommt“ und das „Einhorn“ nicht nur sexuelle, sondern auch andere soziale Kontakte mit dem Ehepaar aufnimmt. Doch die Bedenken überwiegen, denn ob ein „Einhorn“ von beiden Partnern auch als „ganz gewöhnlicher sozialer Kontakt“ erlebt wird, ist zumindest zweifelhaft.

Menschen, die nur „Bedarf-Sexualpartner“ sind, haben selten ein gutes Gefühl dabei – es sei denn, es käme ihrem eignen Lebensstil entgegen. Einfacher gesagt: Wenn eine Frau „Bi-Neugierig“ ist, und dabei genießt, dann und wann aus reiner Lust ein Ehepaar zu besuchen, dann spricht nichts dagegen.

Letztlich bestimmt das Paar, wo es "lang geht"

Doch meist es anders: Die Beziehung zum „Einhorn“ wird abgewertet, indem sie als „Dienstleistung“ umgewertet wird. Das „Einhorn“ wird unter solchen Voraussetzungen also nicht als Person respektiert.

Damit teilen solche Person das Schicksal der meisten „Dritten“, die durch Verlockungen „angeheuert“ werden, einen Dreier mit einem Paar zu vollziehen. Und der Grund ist einfach: Das Paar will in erster Linie zusammenbleiben – wirtschaftlich, sozial und emotional – und die inneren Bindungen sind in jedem Fall stärker als zu dem/der Dritten. Mit einem Satz: Das Paar wird in den meisten Fällen versuchen, das meiste aus der oder dem Dritten herauszuholen – und sich von ihr/ihm trennen, sobald es Komplikationen gibt.

Für diesen Artikel wurden teilweise historische Quellen benutzt, die nicht im Internet zu finden sind. Die erwähnten Anzeigen konnte man in den 1970-er Jahren in einschlägigen Anzeigenblätter lesen.

Warum schlägt eine Frau einen Mann aus erotischer Lust?

Steck ein bisschen Dominanz in dir?
Das Thema, das ich hier für euch ausbreite, kennen die meisten von euch aus der Literatur. Einige haben Bekannte, die solche Praktiken tatsächlich ausleben. Wieder andere haben schon einmal einen pornografischen Film gesehen, der solche Themen behandelt. Aber wie ist es eigentlich, wenn du die dominante Frau bist, es gerne werden würdest oder dein Mann dich dazu herausfordert?

Deine Gedanken an erotische Dominanz

Hast du schon mal daran gedacht, einen Mann zu dominieren? Deinen Mann oder eine neue Bekanntschaft? Also, wenn ihr mich fragt, hatten die meisten von euch schon mal diese Fantasie. Aber um das mal richtig durchzuziehen, hättet ihr erst mal euren Mann oder jedenfalls einen Mann fragen müssen. Und allein die Frage mal über die Zunge zu bringen – das habt ihr nicht gekonnt, oder?

Deine Zweifel - deine Wünsche - deine Quellen

Uff – und vielleicht habt ihr euch dann gefragt: Was ist denn eigentlich mit mir los? Kann es wirklich wahr sein, dass es mir gefallen könnte, einen Mann zu dominieren? Oder ihn gar auf den nackten Hintern zu schlagen?“ Und natürlich fragst du dich dann auch, wie es anderen Frauen erging, die es auch versucht haben. Hast du eine Freundin, die du fragen kannst? Nein? Weil wir gerade beim Hintern sind: Du sieht doch sicher gerne einen schönen Po? Und nun sag mal: Wie oft kriegst du den zu sehen?

Also fassen wir die heiße Kartoffel mal an: „Wie kann es sein, dass eine Frau Gefallen daran findet, einen Mann zu schlagen? Was treibt sie an, und was hält sie möglicherweise davon ab?“ Und – am Ende: Könnte ich Gefallen daran finden?

Gehen wir mal der Reihe nach vor. Wenn du schon mal drüber nachgedacht hast, bist du schon mal Bekanntschaft mit deiner „sadistischen Seite“ gemacht. Die hat eigentlich jede und jeder, nur meistens verstecken wir sie.

Wenn du deine spielerisch-sadistische Ader tatsächlich einmal hervorlocken willst, so geht das et das eigentlich nur, wenn du ein bisschen Theater spielst. Das nennt man auch ein erotisches oder sexuelles Rollenspiel.

Das Rollenspiel mit der Lust ist sehr realistisch

Rollenspiele sind immer Spiele mit der Realität. Einerseits weißt du, dass du dann nur „spielst“, andererseits genießt du die Rolle und tauchst tief in sie ein. Das geht natürlich auch ohne die Idee, ihm ein paar Klapse oder „richtige Schläge“, zu gönnen - aber mit Schlägen wird es viel spannender, aufregender und manchmal auch „echter“.

Machen wir uns zuerst von allen Klischees frei, die du über solche Sachen schon mal gehört hast. Die Das-Tut-Frau-Nicht-Klischees, die „Shades-of-Grey-Klischees und all das andere Zeug.

Weibliche erotische Dominanz bedeutet, den Mann (oder deinen Mann) in ein Rollenspiel zu locken, das etwas mit Macht zu tun hat. Und anders als bei anderen Machtspielchen wird die Sache sehr realistisch und hautnah. Du schlägst zum Beispiel wirklich – und er bekommt tatsächlich einen roten Hintern. Doch das ist nicht alles, denn noch viel wichtiger ist, was dabei in dir und dem Mann vorgeht, den du dominierst. Du bist gespannt, nicht wahr?

Wir haben dazu einen zweiten Teil vorbereitet, der etwas mit Gefühlen zu tun hat - deinen, seinen - und euren.

Dreiteiliger Artikel:

Erster Teil: Dieser Artikel
Zweiter Teil: Lust, Scham und die dominante Rolle.
Dritter Teil: Das Besondere an Schlägen - und die Schlüsse aus allem.

Bild: Künstlerentwurf - dominant, aber unentschlossen